Ja, tatsächlich: ich kapituliere! Vor dem Bestreben, doch noch während meiner Zeit in Bochum eine gedruckte Ausgabe meiner NaNoWriMo-Novelle in Händen halten zu können. Zunächst hatte ich auf dem RUB-Campus zwei Copyshops besucht, von denen der erste keine A5-Bindungen herstellen konnte / wollte und der zweite nicht die Art von Bindung zur Verfügung hatte, die ich gerne wollte. Der hat mir allerdings die Adresse einer Druckerei genannt, zu der ich zwar eigentlich fahren wollte, es wegen des regnerischen Wetters dann aber doch habe sein lassen. Statt dessen bin ich noch in einen dritten Copyshop gegangen, der meine gewünschte Bindung auch nicht vorrätig hatte. Am selben Abend fand ich schließlich noch einen vierten Copyshop, der aus Gründen, die mir bereits entfallen sind, auch nicht infrage kam.

Wieder in meiner Hobbithöhle angekommen, habe ich ein wenig nach weiteren Copyshops und Druckereien in Bochum gesucht, wobei ich feststellen mußte, daß es nicht einmal im Ruhrpark so etwas gibt. Wozu auch etwas drucken? Wir finden ja heutzutage ohnehin alles im Internet! Irgendwann habe ich mich beinahe gefühlt wie ein Alien und mich gefragt, ob ich versehentlich in ein Paralleluniversum gerutscht bin, in dem es keine Bücher mehr gibt. Gruselige Vorstellung…

Jedenfalls habe ich dann doch noch einen weiteren Copyshop ausfindig machen können, zu dem ich am Samstag gelaufen bin, und das im schönsten Regen, der selbstverständlich erst aufhörte, als ich wieder in meiner Hobbithöhle war. Zuvor jedoch war ich bei besagtem Copyshop, um mir dort sagen zu lassen, daß mich die billigste Ausgabe etwas mehr als €18 kosten würde. Ich versuchte mein Entsetzen darüber so gut es ging zu verstecken und bin schließlich so schnell es ging geflüchtet. In Dresden würde ich diese Ausgabe für etwa €9 bekommen! Deshalb bin ich jetzt auch bereit zur Kapitulation: Ich weiß, daß ich das, was ich will, in Dresden bekomme und das auch noch zur Hälfte des Preises von Bochum. Ich bekomme es erst Mitte Februar, aber dafür wird es dann auch gut und Mutti freut sich hoffentlich.

Auf meinem Weg zurück bin ich noch schnell im Planetarium gewesen, um mir den neuen Spielplan zu besorgen, wobei ich nach einem kurzen Blick auf die Veranstaltungen vom Samstag spontan entschieden habe, meine Jahreskarte sofort für zwei weitere Aufführungen zu nutzen: die Premiere von The Beatles – Love (eine reine Musikshow nur mit dem Sternenhimmel und ein paar kleinen Gimmicks wie Planetenheranfahrten, sichtbar gemachte Planetenbahnen und Sternzeichen sowie dem von George Martin für den Cirque de Soleil neu abgemischten Beatles-Songs) sowie Alien Action (eine etwas seltsame Erzählung einer Mars-Invasion auf der Erde). Das war jedoch erst ein paar Stunden nach meinem Rückspaziergang, bei dem es dann noch stärker regnete als zuvor schon:

Hier stand ich an einer Ampel und wollte eigentlich die Autodurchfahrt durch die Pfütze filmen. Nur hatte sich der Fahrer wohl gedacht, daß es (für ihn) viel Freude bringen könnte, mich noch nasser zu machen als ich ohnehin schon war, startete also durch, worauf ich zusah, daß ich zur Seite sprang. Das Wasser hat mich auch nicht erwischt; vielleicht wollte besagter Autofahrer auch einfach nur den schnellsten Ampelstart vorlegen — wie auch immer: idiotisch ist beides. Weitaus ruhiger ging es dann im letzten Video zu:

Hat doch fast etwas meditatives, auf das Fallen des Tropfens zu warten, oder? Zum Schluß gibt es noch ein kleines Gif, das ich aus dem mittleren Video gebastelt habe (ohne das Flüchten vor dem Ampelanfahrspinner), das allerdings wieder nur funktioniert, wenn man es anklickt:

(Das Bild auf der Startseite zu diesem Eintrag zeigt drei Holzkamele im Schaukasten vor dem Bochumer Restaurant “Karawane”, das ich vor meiner Abreise von hier unbedingt nochmal testen muß und das mir bei meinem Spaziergang zum Copyshop am Samstag erschienen ist.)

4 thoughts on “Kapitulationseintrag

  1. Meditativ finde ich das Warten auf den Tropfen eher nicht. Mich macht das bloß nervös lol Etwas meditatives hat aber das Video mit der Regenpfütze am Straßenrand, wo am Ende das Auto durchfährt. Der Teil ist nicht so nett und auch nicht die Geräusche der anderen Autos. Aber das Plätschern des Regens selbst. Erinnert mich an eine CD, die ich mal hatte, auf der in verschiedenen Varianten nur Regen zu hören war.

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    1. Stimmt, ich kann mir vorstellen, daß das in der freien Natur, so völlig ohne störende Zivilisationsgeräusche richtig nett und meditativ klingen könnte. Allerdings: du hattest mal eine CD mit Regengeräuschen? Sowas gibt’s? Und ich dachte schon, diese 99cent-CDs mit Meditationsmusik seinen das minimalistischste, das man auf dem Musikmarkt bekommen kann 😉

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      1. Allerdings: du hattest mal eine CD mit Regengeräuschen? Sowas gibt’s?
        Ja, hatte ich. Weiß nur leider nicht, wo die abgebleiebn ist. Die gibt es aber mit allen möglichen Naturgeräuschen: Meeresrauschen, Vögelgezwitscher, Bachlauf etc. Eben all das, was der Großstädter an sich nicht mehr kennt oder gar nicht mehr wahrnimmt 😉

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  2. Ich kenne sowas eigentlich nur im Zusammenhang mit Einschlafhilfen oder als Begleitgeräusch fürs Lesen auf eBooks. Fragt sich dann nur: Ist sowas für Großstädter gemacht, die sowas nicht mehr kennen und das für den Exotikfaktor beim Lesen haben wollen oder für den Dörfler, der das kennt, deshalb beim Lesen aber nur sekundär mitbekommt, allerdings auch nicht darauf verzichten will, weil er in völliger Stille (wie in der miefigen 20. Etage eines Hochhauses) nichts lesen kann. Wahrscheinlich für beide 😉

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